Vier Kerzen - Elli Michler (*1923)


Eine Kerze für den Frieden, 

die wir brauchen, 

weil der Streit nicht ruht. 

 

Für den Tag voll Traurigkeiten 

eine Kerze für den Mut. 

 

Eine Kerze für die Hoffung 

gegen Angst und Herzensnot, 

wenn Verzagtsein unsren Glauben 

heimlich zu erschüttern droht. 

 

Eine Kerze, die noch bliebe 

als die wichtigste der Welt: 

eine Kerze für die Liebe, 

voller Demut aufgestellt, 

daß ihr Leuchten den Verirrten 

für den Rückweg ja nicht fehlt, 

weil am Ende nur die Liebe 

für den Menschen wirklich zählt.

Kein Winter wie der andere;
 Der eine weiss, der andere grün,
 Der eine lau, der andere kühl.
 Manchmal traurig, manchmal glücklich,
 Mal launig oder galant und schicklich.
 Kein Winter wie der andere,
 Kein Leben, das nicht wanderte.

(© Monika Minder)

Es ist so wundersam still.
 Der Lärm, der Häuser-
und Strassenbauer
 ist verstummt.

Es sollte öfter Winter sein.

(© M.B. Hermann)

Es treibt der Wind im Winterwalde
 die Flockenherde wie ein Hirt
 und manche Tanne ahnt wie balde
 sie fromm und lichterheilig wird.
 Und lauscht hinaus: den weißen Wegen
 streckt sie die Zweige hin - bereit
 und wehrt dem Wind und wächst entgegen
 der einen Nacht der Herrlichkeit.

— Autor: Rainer Maria Rilke

Zünd die Lichtlein an
Lieber Weihnachtsmann
 zün'd die Lichtlein an,
 an dem Tannenbaum,
 mit Gold und Silberschaum.
 Nüsse und Konfekt,
 hab' ich schon entdeckt.

— Autor: unbekannt

Bald ist Weihnacht
Bald ist Weihnacht, wie freu' ich mich drauf,
 Da putzt uns die Mutter ein Bäumlein schön auf.

 Es glänzen die Äpfel, es funkeln die Stern',
 Wie haben wir doch alle das Weihnachtsfest gern.

— Autor: unbekannt

 

Alles still!
 (Theodor Fontane)

 Alles still! Es tanzt den Reigen
 Mondenstrahl in Wald und Flur,
 Und darüber thront das Schweigen
 Und der Winterhimmel nur:

 Alles still! Vergeblich lauschet
 Man der Krähe heisrem Schrei.
 Keiner Fichte Wipfel rauschet,
 Und kein Bächlein summt vorbei.

 Alles still! Die Dorfeshütten
 Sind wie Gräber anzusehn,
 Die, von Schnee bedeckt, inmitten
 Eines weiten Friedhofs stehn.

 Alles still! Nichts hör ich klopfen
 Als mein Herze durch die Nacht -
 Heiße Tränen niedertropfen
 Auf die kalte Winterpracht.


Ein milder Wintertag
 (Annette von Droste-Hülshoff)

 An jenes Waldes Enden,
 wo still der Weiher liegt
 und längs den Fichtenwänden
 sich lind Gemurmel wiegt;

 wo in der Sonnenhelle,
 so matt und kalt sie ist,
 doch immerfort die Welle
 das Ufer flimmernd küsst.

 Wenn ich den Mantel dichte
 nun legen übers Moos,
 mich lehnen an die Fichte
 und dann auf meinem Schoß.

 Gezweig' und Kräuter breiten,
 so gut ich's finden mag:
 Wer will mir's übel deuten,
 spiel ich den Sommertag?

 Und hat Natur zum Feste
 nur wenig dargebracht:
 Die Luft ist stets die beste,
 die man sich selber macht.


Markt und Straßen
 (Joseph von Eichendorff)

 Markt und Straßen stehn verlassen,
 still erleuchtet jedes Haus,
 sinnend geh ich durch die Gassen,
 alles sieht so friedlich aus.

 An den Fenstern haben Frauen
 buntes Spielzeug fromm geschmückt
 tausend Kindlein stehn und schauen,
 sind so wunderstill beglückt.

 Und ich wandere aus den Mauern
 bis hinaus ins freie Feld.
 Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
 Wie so weit und still die Welt!

 Sterne hoch die Kreise schlingen,
 aus des Schnees Einsamkeit
 steigt's wie wundersames Singen -
 O du gnadenreiche Zeit!

An den Winter

 Willkommen, lieber Winter,
 Willkommen hier zu Land!
 Wie reich du bist, mit Perlen
 Spielst du, als wär' es Sand!
 Den Hof, des Gartens Wege
 Hast du damit bestreut;
 Sie an der Bäume Zweige
 Zu Tausenden gereiht.
 Dein Odem, lieber Winter,
 Ist kälter, doch gesund;
 Den Sturm nur halt' im Zaume,
 Sonst macht er es zu bunt!

Elisabeth Kulmann
(1808-1825)

 

Vom Christkind


Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack-
denkt ihr, er wäre offen, der Sack?
Zugebunden, bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

Anne Ritter
1865-1921


Kerzenschein


Der Zauber dieser stillen Zeit
fängt sich im Kerzenschein.
Auf Tannenzweig und grünem Kranz
umwirbt er uns im Flammentanz
und zieht mit weihnachtlichem Glanz
in uns`re  Herzen ein.

Anita Menger 2010


Vorweihnacht


Bald ist Weihnacht, wie freu ich mich drauf,
da putzt uns die Mutter ein Bäumlein schön auf,
es glänzen die Äpfel, es funkeln die Stern,
wie hab´n wir doch alle das Weihnachtsfest gern.

Volksgut

Advent


Die Kerze brennt am grünen Kranz.
Ihr gold'ner Schein strahlt schlicht.
Mit jedem Sonntag steigt der Glanz,
nimmt zu das Kerzenlicht.
Der Frohsinn, die Behaglichkeit,
erwärmen Herz und Geist.
Ein Sehnen nach der schönsten Zeit,
das Weihnachtsfest verheißt!

Christa M. Beisswenger

Weiße Weihnacht


Wenn Himmels Schleusen öffnen weit;
anmutig, üppig 's daraus schneit;
die edle Pracht besteht dank Frost

und Wind, der kalt weht aus Nordost,
waltet Idylle - wunderbar!
Zu Weihnacht' Schnee. Ein Traum wird wahr.

Christa M. Beisswenger

Hinweis:

 

Alle hier gezeigten Fotos sind Aufnahmen von mir gemacht im Winter im Garten und unterwegs.

Gedichte stammen aus dem Internet, die Clipart Bilder von meiner Clipart CD